Ammoniak für Deutschland

Ammoniak-Terminal in Brunsbüttel

 

Die geplante deutsche grüne Wasserstoffproduktion werde im Jahr 2030 auf 14 Terawattstunden (TWh) prognostiziert, der Bedarf im gleichen Jahr jedoch auf 90 bis 110 TWh geschätzt, so David Bryson, Chief Operating Officer bei Uniper: „Die Diskrepanz ist überdeutlich.“

 

Geliefert werden könnte grünes Ammoniak zum Beispiel demnächst aus Namibia. Hierfür hat RWE Ende 2022 eine Absichtserklärung mit Hyphen Hydrogen Energy den Bezug von bis zu 300.000 Tonnen grünem Ammoniak pro Jahr unterzeichnet.

 

Eine weitere Partnerschaft von RWE mit LOTTE Chemical und Mitsubishi zielt auf den Aufbau einer gemeinsamen Infrastruktur und auf die Produktion von Ammoniak. Die Unterzeichner prüfen die Entwicklung einer Großanlage für die Produktion von bis zu 10 Millionen Tonnen Ammoniak in Texas (USA). Für den Weitertransport innerhalb Deutschlands prüft RWE den Schienenweg – zusammen mit Europas führendem privatem Schienenlogistiker VTG arbeitet RWE an möglichen Transportkonzepten.

 

Quelle: https://www.rwe.com/unsere-energie/erneuerbare-energien-entdecken/ammoniak/

 

Andere Quellen sind Saudi Arabien, wo derzeit riesige Anlagen entstehen und deren Herzstücke, die Elektrolyseur-Anlagen aus Deutschland von Thyssen Krupp Nucera stammen. Mit über 600 Elektrolyseprojekten weltweit und mehr als 10 GW installierter Leistung ist Nucera ein weltweit führender Anbieter für die Chlor-Alkali-Elektrolyse.

 

Import von grüner Energie: RWE errichtet Ammoniak-

Terminal in Brunsbüttel

 

Essen, 18. März 2022

Erst vor wenigen Tagen ist das „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet worden, um in

Brunsbüttel zügig das erste deutsche LNG-Terminal zu errichten. Jetzt legt RWE nach. In

unmittelbarer Nähe will das Unternehmen zeitnah ein weiteres Projekt realisieren: ein Terminal

für grüne Energieimporte. Dabei setzt RWE auf grünen Ammoniak als wettbewerbsfähigstes

Wasserstoffderivat mit dem technologisch höchsten Reifegrad. Das Vorhaben soll dazu

beitragen, die spätere Umstellung des gesamten Standorts auf grüne Moleküle zu erleichtern.

Damit unterstreicht RWE den Anspruch, als Anteilseigner des LNG-Terminals ein besonderes

Augenmerk auf dessen grüne Umrüstung zu legen. Brunsbüttel kann so zu einem Leuchtturm

für die Dekarbonisierung der Industriegesellschaft werden.

 

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, hierzu: „Der russische

Angriffskrieg auf die Ukraine hat mehr als deutlich gemacht, dass wir von russischen

Energieimporten unabhängig werden müssen. Das LNG-Terminal in Brunsbüttel ist hierfür ein

wichtiger Baustein, denn es erweitert unsere Importmöglichkeiten. Jetzt kommt ein zweites

zentrales Vorhaben von RWE dazu: ein Terminal für grüne Energieimporte. Grüner Ammoniak

als verflüssigtes Wasserstoffderivat kann einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Deutschlands

mit grünem Wasserstoff leisten. Gleichzeitig können wir mit diesem Vorhaben wichtige

Erfahrungen sammeln für die Umstellung von LNG auf grünen Wasserstoff beziehungsweise

Wasserstoffderivate.“

 

Dr. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG, erläutert: „Es ist jetzt noch wichtiger,

Klimaschutz und Versorgungssicherheit gemeinsam zu denken. Genau das tun wir, indem wir

uns einerseits einbringen in die Realisierung des ersten LNG-Terminals. Und anderseits ein

Ammoniak-Terminal errichten, mit dem wir hier am Standort den Import grüner Moleküle für die

Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben. In dieses Leuchtturmprojekt wollen wir die

gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen – vom Import über die Umwandlung bis hin zu

Transport und Einsatz bei Industriekunden. Davon wird der gesamte Standort profitieren.“

 

 Quelle: https://www.rwe.com/-/media/RWE/documents/07-presse/rwe-ag/2022/2022-03-18-import-von-gruener-energie-rwe-errichtet-ammoniak-terminal-in-brunsbuettel.pdf

 

Beim alternativen Antrieb mit Ammoniak, einem stechend riechenden und giftigen Gas, sind das größte Problem derzeit die Motoren, erklärt der Experte: "Die Motoren, die dann mit einem Ammoniak-Treibstoff betrieben werden sollen, befinden sich alle noch in der Laborphase." Bis die Technologien praktisch nutzbar seien, werde es vermutlich noch einige Jahre dauern. Außerdem kann beim unvollständigen Verbrennen von Ammoniak Lachgas entstehen, ein Treibhausgas, das 265 Mal so stark zum Treibhauseffekt beiträgt wie Kohlendioxid.

 

Vorteile von Ammoniak dagegen sind die deutlich geringen Kosten und die Tatsache, dass Ammoniak bereits heute in großen Mengen hergestellt wird, da es ein wichtiger Grundstoff für Düngemittel ist.

 

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/schifffahrt-klimaziele-co2-ausstoss-101.html

 

 

Werden die Schiffsbrennstoffe durch Ammoniak ersetzt,  würden weltweit rund 550 Mio t NH3 benötigt.

 

 

Über das Terminal sollen bereits ab 2026 jährlich rund 300.000 Tonnen grüner Ammoniak in

Deutschland ankommen und an Kunden weiterverteilt werden. Im nächsten Schritt ist geplant,

an dem Terminal einen Cracker in großindustriellem Maßstab zu errichten, um grünen

Wasserstoff auch vor Ort zu produzieren. Dieser soll dann über eine eigene H2-Pipeline zu

industriellen Abnehmern transportiert werden. Mit dieser Ausbaustufe ist zugleich eine

Ausweitung der Ammoniak-Menge auf zwei Millionen Tonnen pro Jahr vorgesehen. Das

Terminal steht somit am Anfang einer grünen Importinfrastruktur, an deren Ende

klimafreundliche Produktionsprozesse stehen. Mit seinem direkten Zugang zu Nord- und Ostsee

und dem Anschluss an europäische Binnenwasserwege bietet der Standort Brunsbüttel ideale

logistische Bedingungen für das Projekt.

 

 

Die Brunsbüttel Ports GmbH unterstützt das Vorhaben mit Fläche sowie als Logistikpartner mit Hafeninfrastruktur zur Entladung der Tankschiffe. Zum Erreichen der Klimaziele wird die Nachfrage nach grünen Molekülen in der Zukunft stark steigen. Um den Bedarf für die Dekarbonisierung der Industrie zu decken, braucht Deutschland neben einer eigenen Wasserstofferzeugung den Zugang zu grünen Molekülen aus anderen Teilen der Welt. Hierfür soll das grüne Ammoniak-Terminal einen wichtigen Anknüpfungspunkt bieten.

 

RWE rechnet mit Investitionen im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Voraussetzungen für eine zügige Umsetzung sind pragmatisches Handeln, zügige Planungs-

und Genehmigungsverfahren sowie eine kurze Bauzeit bei hohen Sicherheitsstandards.

Das grüne Ammoniak-Terminal und die Transportinfrastruktur schaffen somit eine gute Basis

um den Standort schon heute für die Zeit vorzubereiten, wenn Energieimporte nur noch grün

sein werden.

 

Quelle: https://www.rwe.com/-/media/RWE/documents/07-presse/rwe-ag/2022/2022-03-18-import-von-gruener-energie-rwe-errichtet-ammoniak-terminal-in-brunsbuettel.pdf

 

Klimaneutral bis 2050

 

Nun aber gibt es einen Vorstoß der Reedereien: Der Weltreederverband ICS hat bei der IMO auf Initiative der deutschen Reeder einen Vorschlag eingereicht, dessen Ziel die Klimaneutralität der Branche bis 2050 ist.

 

"Klimaschutz erlaubt keinen Aufschub mehr, das belegt auch der jüngste Bericht des internationalen Klimarates IPCC", sagte Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR), Alfred Hartmann. "Wir hoffen, alle Teilnehmer der maritimen Transportkette, aber insbesondere auch die Staaten, werden uns bei dieser großen Aufgabe umfassend unterstützen."

 

Das Ziel ist ehrgeizig, bedürfte es doch grundlegender Veränderungen in der Schifffahrt, um es zu erreichen. Denn noch immer fährt der Großteil der Hochsee-, Küsten- und Binnenschiffe mit Schweröl und Diesel. "Technisch ist es aber durchaus realistisch, dass der Schiffsverkehr bis 2050 klimaneutral wird", erklärt Martin Cames, Leiter des Bereiches Energie und Klimaschutz am Berliner Öko-Institut. Notwendig für eine tatsächliche Realisierung der Pläne wäre seiner Meinung nach aber eine politische Koalition der Willigen: "In der IMO werden diese Pläne schwer zu realisieren sein, weil dort einfach zu viele Parteien mit unterschiedlichsten Interessen vertreten sind."

 

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/schifffahrt-klimaziele-co2-ausstoss-101.html

 

 

Werden die Schiffsbrennstoffe durch Ammoniak ersetzt,  würden rund 550 Mio t grünes NH3 benötigt. So ein "Ammoniak-Motor" steht seit 2020 bei MAN in Kopenhagen auf den Prüfstand und soll ab 2025 eingesetzt werden.

 

 

 

Ammoniak – Energiequelle der nächsten Generation?

 

Ammoniak, ein farbloses Gas, gehört mit einer Jahresproduktion von 180 Millionen Tonnen weltweit zu den wichtigsten Rohstoffen der chemischen Industrie. Dort als Ausgangsbasis für Dünger, Kunststoff und Chemikalien verwendet, rückt die Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff immer stärker in den Fokus der Energiewirtschaft. Hier geht man davon aus, dass Ammoniak zur sauberen Energiequelle der nächsten Generation aufsteigt. Denn: Bei der Verbrennung von Ammoniak wird kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt. In der Farbpalette des Moleküls wird unterschieden zwischen blauem und grünem Ammoniak, je nach Herkunft des verwendeten Wasserstoffs. Wird der Wasserstoff mithilfe von Erdgas erzeugt und das CO2 hierbei abgeschieden und gespeichert, spricht man von blauem Ammoniak. Grünes Ammoniak entsteht aus Wasserstoff, der durch Elektrolyse unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird.

Für die Energiewirtschaft ist Ammoniak vor allem aufgrund seiner Zusammensetzung interessant: Weil Ammoniak drei Wasserstoff-Atome mit einem Stickstoffatom kombiniert, eignet es sich hervorragend als Trägermedium für den Schiffstransport von Wasserstoff. Mit Hilfe eines sogenannten Crackers können die chemischen Elemente Stickstoff und Wasserstoff am Bestimmungsort wieder getrennt und der Wasserstoff entsprechend weiterverwendet werden. In einigen Gasturbinen oder Schiffsmotoren kann Ammoniak sogar direkt verbrannt und genutzt werden.

 

Quelle: https://www.rwe.com/unsere-energie/erneuerbare-energien-entdecken/ammoniak/

Grünes Ammoniak speichert Wasserstoff und liefert saubere Energie

 

Grünes Ammoniak – das ist also nichts anderes als grüner Wasserstoff, der mithilfe von Stickstoff in Ammoniak „verpackt“ wird. Grüner Wasserstoff entsteht per Elektrolyse mit Wind- und Solarstrom, indem man das Wasser unter Spannung setzt, und so die Sauerstoff- und Wasserstoffmoleküle voneinander trennt.

 

Der Clou: Grüner Wasserstoff macht erneuerbare Energie speicher- und anderweitig einsetzbar. Im nächsten Schritt erleichtert grünes Ammoniak den Weitertransport von grünem Wasserstoff deutlich. Diese Besonderheit bietet enormes Potenzial für eine globale grüne Energiewirtschaft und die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen. Ammoniak als Energieträger fungiert als Treibstoff, als Kraftstoff und als Lieferant von grünem Wasserstoff in all seinen Einsatzmöglichkeiten. Die verschiedenen Wege, erneuerbare Energien über chemische Verfahren in Form von Ammoniak zu speichern und zu transportieren, nennt man auch Power-to-Ammonia.

 

Quelle: https://www.rwe.com/unsere-energie/erneuerbare-energien-entdecken/ammoniak/

 

 

Ammoniak als Schiffstreibstoff: Unter grünem Volldampf

In 30 Jahren wird jedes vierte Schiff mit Ammoniak laufen, schätzen Experten. Denn mit dem Gas als Treibstoff könnten die Flotten der Welt endlich erneuerbare Energie bunkern.

 

 

Japan will mit Ammoniak klimaneutral werden

Japan setzt auf die Kombination von Wasserstoff und Ammoniak, um das Land bis 2050 emissionsfrei zu machen. Bis auf Weiteres werden die Emissionen allerdings nur verschoben: Der Wasserstoff wird mit Hilfe australischer Braunkohle hergestellt – mit verheerender Klimabilanz, aber offiziell nur als Zwischenlösung, bis eine grüne Produktionskette steht. Kritisch sehen Experten auch ein Projekt von Saudi Aramco, bei dem Ammoniak aus Erdgas hergestellt wird, um mit dem Nebenprodukt Kohlendioxid Öl aus der Erde zu drücken. Eine Mogelpackung? Der Ölmulti spricht von »Öko-Brennstoff« oder »blauem Ammoniak«. Doch »die ganze Sache mit Ammoniak macht nur Sinn, wenn der Wasserstoff grün ist«, sagt der Duisburger Energieexperte Michael Steffen.

 

Yara, einer der führenden Hersteller für Ammoniak, plant etwa gemeinsam mit dem Elektrolyseunternehmen Nel eine grüne Ammoniakproduktion von 500 000 Tonnen pro Jahr. Auch die dänische Firma Ørsted will 2024 Windenergie von Offshoreanlagen nutzen, um bis zu 75 000 Tonnen grünes Ammoniak zu erzeugen.

 

Und der Gashersteller Air Products plant zusammen mit dem saudischen Königshaus ab 2025 in der Wüste pro Tag 650 Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoff zu produzieren, daraus werden dann nach Firmenangaben 3700 Tonnen Ammoniak.

 

Quelle https://www.spektrum.de/news/ammoniak-als-schiffstreibstoff-unter-gruenem-volldampf/1856677