Grünes Kraftwerk Nordsee

 

Geplant sind in der Nordsee bis 2030 Windräder mit rund 120 GW Nennleistung und bis 2050 rund 300 GW Nennleistung

Das Schelfmeer Nordsee ist ideal für Windparks, da der Wind kräftiger und kontinuierlicher als an Land weht, es flach ist  und der Grund für die starken Fundamente der Windräder und Plattformen gut geeignet ist.

 

Anfang 2023 standen in der Nordsee rund 6000 Windräder mit einer Nenneistung von fast 30 Gigawatt.  In  der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone waren es etwa 1500 Windräder mit rund 8 Gigawatt Nennleistung. Geplant sind in der Nordsee bis 2030 rund 120 GW und bis 2050 rund 300 GW, entsprechend rund 300 Átomkraftwerken. Das bedeutet rund 30.000 gigantische Windräder mit einer mittleren Nennleistung von 10.000 kW pro Windrad.

 

Mit dem Windenergie-auf-See-Gesetz schafft die deutsche Bundesregierung die Voraussetzungen, um den Ausbau der Offshore-Windenergie deutlich voranzubringen. Bis zum Jahr 2030 soll die installierte Leistung von Offshore-Windenergie auf mindestens 30 Gigawatt und bis 2045 auf mindestens 70 Gigawatt steigen. 

 

                                  Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB)

Sehr anspruchsvolle Ziele besonders vor dem Hintergrund, dass das Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) nicht gebaut wurde. Im Jahr 2013 sollte mit dem Bau des Offshore-Terminals begonnen werden, die Fertigstellung war für 2014 geplant und die Gesamtkosten wurden auf rund 200 Millionen Euro geschätzt.

 

Aufgrund einer Klage des Naturschutzverbandes BUND Landesverband Bremen e. V. hatte das Verwaltungsgericht Bremen über den Bau des  OTB zu entscheiden. Am 18. Mai 2016 kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass der Planfeststellungsbeschluss vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen fehlerhaft gewesen sei und letzlich wurde der OTB nicht gebaut.

 

 

Ausschreibungen

 

Das Wind-auf-See-Gesetz (WindSeeG) trat im Januar 2023 in Kraft.

 

Am 20. Januar 2023 legte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) einen neuen Flächenentwicklungsplan vor, der regelt, wo in der Nord- und Ostsee gebaut wird.

 

Am 31. Januar schrieb die Bundesnetzagentur (BNetzA) den Bau von Windparks mit einer Kapazität von sieben Gigawatt aus.

 

Danach folgte eine weitere Ausschreibung für Parks mit zusammen 1,8 Gigawatt.

 

2024 sind zwei Ausschreibungen mit acht bis neun Gigawatt vorgesehen.

 

2025 und 2026 sollen es jeweils drei bis fünf Gigawatt sein und ab 2027 jeweils vier Gigawatt.

 

Das Ziel ist eine Gesamtkapazität von 40 Gigawatt bis 2035 und von 70 Gigawatt bis 2045.

 

 

Infrastruktur

 

Da der OTB in Bremerhaven als Offshorehafen nicht gebaut wurde, verbleibt in Deutschland nur Cuxhaven als geeigneter Umschlagshafen. Daher sind im Hinblick der gepanten Windrad-Installationen weitere Anstrengungen bezüglich geeigneter Häfen in Deutschland nötig.

 

Errichterschiffe

 

Ein weiterer Engpass werden die Errichterschiffe sein, besonders im Hinblick auf die zukünftigen 15- MW-Windräder, die bisher nur von einer Handvoll Installationsschiffen aufgestellt werden können. Ebenso fehlen in Deutschland geeignete Bauplätze für die benötigten Konverter-Plattformen, die bisher vorwiegend in Wismar und Rostock gebaut wurden.

 

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Quelle: Wind-auf-See-Gesetz (WindSeeG)

 

 

  

Konverter-Plattformen

 

Die derzeit für Deutschand im Bau befindlichen Konverter-Plattformen entstehen in China und Spanien.

 

Im Ausschreibungsverfahren um die Vergabe zum Bau des 235 Kilometer langen Offshore-Netzanschlusssystems BorWin6 hat TenneT den Zuschlag für die Konverterstationen auf See und an Land an das Konsortium McDermott und GEIRI/C-EPRI erteilt. GEIRI ist die Abkürzung für das in Peking ansässige Global Energy Interconnection Research Institute Co. Ltd., das wiederum eine Tochtergesellschaft der State Grid Corporation of China ist. Die State Grid Corporation of China ist das weltweit größte Energieunternehmen mit Sitz in Peking/China. Mit einem Jahresumsatz von über 383 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 belegt State Grid den 3. Platz auf der Fortune Global 500-Liste der weltweit größten Unternehmen. Voraussichtlich Mitte 2023 startet die Konstruktion und der Bau der Topside, also der eigentlichen Konverterstation, die in Qingdao (China) gebaut wird. Der Bau des Jackets erfolgt Ende 2023 in Batam (Indonesien). Das Jacket bildet die Unterkonstruktion, auf die die Plattform voraussichtlich Mitte 2026 in dem etwa 38 Meter tiefen Wasser aufgesetzt wird.

 

Ein deutscher Sicherheitsbeamter warnte vor der potenziellen Bedrohung durch chinesische Unternehmen, die an der Planung, Konstruktion und am Bau der Konverter-Plattformen  beteiligt sind.

 

Die Amprion Offshore GmbH und Siemens Energy haben den weltweit ersten erfolgreichen Vertragsabschluss für den Bau von zwei Offshore-Konverterplattformen der neuen 2-GW-Generation mit  der Dragados-Werft in Spanien bekannt gegeben. Sie sollen in Deutschland ab Ende der 2020er-Jahre Windparks auf See an das deutsche Übertragungsnetz anschließen. Der bisherige Leistungsstandard liegt bei 900 MW.

 

Folgendes Bild: Dragados-Offshore Werft in Spanien