07.07.2023 - Pressemitteilung  des BUNDESMINISTERIUMs FÜR WIRTSCHAFT UND KLIMASCHUTZ

 

 

Internationale Seeschiffahrts-Organisation (IMO) beschließt Klimaneutralität bis 2050

 

Im Rahmen der 80. Sitzung des Meeresumweltausschusses (MEPC 80) wurde die neue Strategie der IMO zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Seeschiffen beschlossen.

 

Das wichtigste Ergebnis der Strategie sind die überarbeiteten Klimaschutzziele für den Schifffahrtssektor. Die Treibhausgasemissionen der internationalen Seeschifffahrt sollen im Einklang mit dem langfristigen Temparaturziel des Pariser Abkommens bis etwa 2050 die netto Klimaneutralität erreichen. Auch über die wichtigen Zwischenziele für die Jahre 2030 und 2040 konnte eine Einigung erreicht werden. Bis 2030 sollen die gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen des internationalen Seeverkehrs um mindestens 20 % im Vergleich zu 2008 gesenkt werden, angestrebt werden 30 %. Bis 2040 sollen die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2008 um mindestens 70 % gesenkt werden, wobei 80 % angestrebt werden.

 

Zudem hat sich die IMO ein Ziel für den Einsatz von klimaneutralen Technologien, Krafstoffen und Energiequellen gesetzt. Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 5 %, wenn möglich 10 %, des Energieverbrauchs in der internationalen Schifffahrt mit diesen Technologien gedeckt werden.

 

Die IMO hat sich außerdem einen ambitionerten Zeitplan für die Verabschiedung von Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele gesetzt. Noch im Jahr 2025 soll ein Maßnahmenpaket verabeschiedet werden, welches 16 Monate später in Kraft treten soll. Das Maßnahmenpaket wird aus einem technischen Element, bestehend aus einer zielgerichtete Norm zur Regelung der schrittweisen Reduzierung der Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen, sowie einem einem wirtschaftlichen Element auf der Grundlage eines Preismechanimsus für maritime Treibhausgasemissionen bestehen.

 

Damit sind die Technologien der Motorhersteller gefragt, um kohlenstoffneutrale Schifffahrtskraftstoffe wie e-Methanol zu verbrennen. Ideal sind  Schifffahrtskraftstoffe ohne Kohlenstoff wie Ammoniak , auch dafür befinden sich Motoren in der Entwicklung.

 

Motoren für Methanol oder Ammoniak

 

Da Ammoniak (NH3) keinen Kohlenstoff (C) enthält, entsteht bei der Verbrennung von Ammoniak keine Kohlenmonoxid (CO), kein Kohlendioxid (CO2) sowie keine Kohlenwasserstoffe (HC) oder Ruß (Partikel), daher wird dieser Motor für die Schifffahrt von vielen Experten als Zukunftsmotor angesehen

Der Wärtsilä 25 ist der erste mit Ammoniak betriebene Viertakt-Wärtsilä-Motor, er wurde im November 2023 präsentiert. Die entsprechende Technologie wurde 2023 entwickelt. 

 

Ein EU-weites maritimes Konsortium plant im Projekt „Ammonia 2-4“ den Bau von Prototyp-Motoren, die mit Ammoniak als Kraftstoff betrieben werden können. Dabei handelt es sich sowohl um Zweitakt- als auch Viertakt-Schiffsmaschinen. Das Projekt wird von Wärtsilä koordiniert, außerdem sind das niederländische Konstruktionsbüro C-Job, die Klassifikationsgesellschaft DNV, die Reederei MSC und der italienische Nationale Forschungsrat (CNR) mit an Bord. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union im Rahmen der Forschungsförderungsinitiative „Horizon Europe“ mit zehn Millionen Euro unterstützt.

 

Im AEngine-Projekt werden seit 2020 mit Ammoniak als Kraftstoff betriebene Zweitaktmotoren, sogenannte "Langsamläufer",  von MAN Energy Solutions in Kopenhagen für den Schiffsantrieb von Überseeschiffen entwickelt.