Offshore Wind

 

Einige Infos aus der Windbranche (Quelle Branchenanalyse Windindustrie)

 

Eine starke Windindustrie in Deutschland ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche

Energiewende und die Erreichung der Klimaziele. Die Branche hat in den letzten Jahren

viele Beschäftigte und damit Know-how verloren und befindet sich in einer Umbruchphase.

 

 

Die folgende Grafik zeigt die Situation auf See von 2000 bis 2021 (Quelle Branchenanalyse Windindustrie)

Trotz der Bekenntnisse zur alternativen Stromerzeugung hat die Windbranche zwischen 2016 bis 2019 rund 40.000 Arbeitsplätze verloren. Viele Firmen wie Power Blades, Senvion, Weser Wind und Carbon Rotec sind geschlossen worden und damit sind Arbeitsplätze und Fachleute verlorengegang. Nordex in Rostock hat seine Fertigung von Rotorblätter geschlossen. Fachkräfte werden zur Zeit angeblich händeringend gesucht, um den geplanten Ausbau der Windkraft in Deutschland zu realisieren. Aufgrund der Entlassungen ist kaum noch Nachwuchs an der Branche interessiert.

 

Die folgende Abbildung zeigt Firmenschließungen und Verlust von Arbeitsplätzen (Quelle Branchenanalyse Windindustrie)

Konverterplattformen und Errichterschiffe

 

Zwischen 2010 und 2017 haben die Nordic Yards, der Vorgänger der heutigen MV Werften-Gruppe, insgesamt vier Konverterplattformen für Offshore-Windparks gebaut hat, davon drei für Siemens Energy und eine für Alstom Grid. Der damalige alleinige Eigentümer und Geschäftsführer von Nordic

Yards, Witali Jussufow, hat die Entscheidung gefällt, in das Offshore-Segment einzusteigen.

 

Rund 1.200 Mitarbeiter*innen haben damals überwiegend an den Standorten in Rostock und Wismar an den Konverterplattformen gearbeitet, deren Planung, Konstruktion und Fertigung die Werften über Jahre hinweg gut ausgelastet und den Fortbestand der Standorte über Jahre hinweg auch finanziell abgesichert hat. Damals gab es Planungen, zusätzlich auch noch in den Markt für den Bau der parkin-

ternen Umspannwerke einsteigen.

 

Nach der Übernahme von Nordic Yards durch die Genting-Gruppe erfolgte im Jahr 2016 allerdings eine erneute Fokussierung auf den Schiffbau, genauer gesagt den Kreuzfahrtschiffbau. Seitdem werden in

Deutschland keine Konverterplattformen mehr gefertigt.

 

Folgende Abbildung: Die Konverterstationen LanWin1 und LanWin3 von Amprion Offshore haben eine Nennleistung von 2 GW (Quelle Amprion)

Als Faustformel galt: pro Gigawatt Offshore-Leistung wird eine Plattform benötigt. Aktuell stehen in Nord- und Ostsee Windparks mit einer Gesamtleistung von knapp acht Gigawatt. Bis zum Jahr 2030 sollen

dort insgesamt 30 Gigawatt installiert sein. Die Differenz von 22 GW würden weitere 22 Konverterplattformen bedeuten.

 

Wenn man davon ausgeht, dass die Leistung der  Konverterplattformen gesteigert wird, obige Plattformen LanWin1 und LanWin3 haben eine Nennleistung von 2 GW, ist mit weiteren 11 neuen Plattformen zu rechnen. Auch die Zahl der Errichterschiffe mit hohen Krankapazitäten wird sich deutlich erhöhen.

 

 

Windkraft an Land

Im Jahr 2021 wurden insgesamt 1.925 Megawatt Leistung neu installiert; dies entspricht rund einem Drittel der noch im Jahr 2017 installierten Leistung. Die installierte Gesamtleistung aus Onshore-Windenergie betrug im Jahr 2021 rund 56.000 Megawatt. Im Osterpaket 2022 hat die Bundesregierung ihre Ausbauziele nochmals deutlich erhöht: Demnach sollen die Ausbauraten auf ein Niveau von 10 Gigawatt pro Jahr gesteigert werden, sodass im Jahr 2030 Windenergieanlagen an Land im Umfang von insgesamt rund 115 Gigawatt in Deutschland installiert sein sollen.