Blick auf die Werft

 

Lloydwerft

 

Zweck der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH, im Folgenden LWB, ist der Betrieb einer Werft für Schiffsfertigbau, Schiffsumbau, Schiffsreparatur, das Haben, Halten und die Unterhaltung mobiler und/oder stationärer Dockanlagen sowie die Vornahme aller Geschäfte, die mit diesem Gegenstand im Zusammenhang stehen.

 

Zum 31. Dezember 2020 betrug die Anzahl der Beschäftigten insgesamt 333 (davon 42 Auszubildende), im Vorjahr 345 (davon 43 Auszubildende).

 

Der Auftragsbestand per Ende 2020 hat sich mit EUR 412,9 Mio. im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn (EUR 403,7 Mio.) um EUR 9,2 Mio. erhöht - im Wesentlichen durch Zusatzaufträge für den im Bestand befindlichen Neubauauftrag. Im Überblick ergibt sich für die Auftragsbestandsentwicklung folgendes Bild:   

Auftragsbestand zu Beginn des Geschäftsjahres                     403.688 TEUR

Auftragseingänge im laufenden Geschäftsjahr                           21.807 TEUR

Auftragsbezogene Umsatzerlöse im laufenden Geschäftsjahr   12.610 TEUR

Auftragsbestand am Ende des Geschäftsjahres                       412.885  TEUR

 

Anschrift: Brückenstraße 25   27568 Bremerhaven

Telefon: +49 (0) 471 478-0 E-Mail: info@lloydwerft.com

Geschäftsführung: Thorsten Rönner, Carsten Sippel

 

 

Aktuell:  Lürssen beteiligt sich an der Lloyd Werft

Im März 2022 kauften die Bremerhavener Stahl- und Schiffbaugruppe Rönner und der Bremer Bauunternehmer Kurt Zech die Werft. Ab Mai 2023 soll Rönner 50 Prozent der Anteile halten, die Zech-Gruppe und Lürssen je 25 Prozent.

 Das erste Trockendock der Werft war ein Doppeldock und entstand 1871 in Bremerhaven an der Weser neben dem Leuchtturm

Blick auf den Umriss vom  Doppeldock an der Weser neben dem Leuchtturm

 

 

Geschichte

1857: Als Reparaturwerkstatt des Norddeutschen Lloyd in Bremen gegründet, fünf Jahre später Umzug nach Bremerhaven.

1871: Die Werkstätten befanden sich zunächst im Alten und Neuen Hafen. Als die Schiffe immer größer wurden, wechselte der Technische Betrieb des Norddeutschen Lloyd 1879 an ihren heutigen Standort in den Kaiserhafen .

 

1872: Der Bremer Senat beschließt den Bau des Kaiserhafens mit großer Kammerschleuse

1879: Der Technische Betrieb des Norddeutschen Lloyd arbeitet nun auch im Kaiserhafen.

1892: Der Kaiserhafen wird erweitert und die Kaiserschleuse gebaut. Sie galt damals als die größte Schleuse der Welt.

1897: Das Kaiserdock I wird fertig und vom NDL gepachtet.

1899: Erst zwei Jahre später, als auch die Kaiserschleuse fertig ist, dockt mit dem Dampfer "Prinz-Regent Luitpold" das erste Schiff im neuen Dock am heutigen Werftstandort an.

 

 

Luftbild vom Doppeldock 1918 (Quelle Bremer Staatsarchiv)

 

1913: Das Kaiserdock II geht als Europas größtes Trockendock in Betrieb.

1936 bis 1938: Das Kaiserdock II wird verlängert. Jetzt ist es 335 Meter lang.

1944: Bei einem Bombenangriff werden etliche Werkstätten der Werft vernichtet.

1968: Der Norddeutsche Lloyd kauft die Werft für 10 Millionen DM vom Bremer Senat.

 

Das folgende Bild zeigt die Werft um 1930 (Quelle Staatsarchiv Bremen)

Hammerkran der Werft, errichtet um 1900 und Ende der 1960er Jahre demontiert

 

1970: Norddeutscher Lloyd und Hapag fusionieren, der Technische Betrieb wird zur Hapag Lloyd Werft GmbH.

1972: Die Werft übernimmt den ersten Umbau eines Kreuzfahrtschiffes: Sie baut die "Volendam" der Holland-America-Linie um.

1973: Nachdem die Schließung der Werft mehrfach zur Debatte stand, wird die Hapag Lloyd Werft Bremerhaven drei Jahre nach der Fusion von Norddeutschem Lloyd und Hapag unabhängig.

1984: Die Bremer Vulkan AG übernimmt die Werft. Ab sofort heißt sie Lloyd Werft Bremerhaven GmbH.

1987: Die Lloyd-Werft baut die "Queen Elisabeth 2" innerhalb von 179 Tagen um.

1997: Nach dem Zusammenbruch des Bremer Vulkan-Verbundes wird die Lloyd-Werft selbstständig.

1998: Der englische Finanzinvestor Bridgepoint Capital steigt in die Werft ein und übernimmt 70 Prozent der Anteile.

2003: Bridgepoint steigt wieder aus – das Werft-Management übernimmt mit der Holding LPS und mithilfe eines Bankdarlehens alle Anteile. Für 18 Millionen Euro wechselt die Werft den Besitzer.

2004: Die Lloyd-Werft muss nach der Havarie der "Pride of America" Insolvenz anmelden. Das Schiff war drei Monate vor seiner Fertigstellung im Hafenbecken gesunken.

Die Rettung: Das Land Bremen unterstützt die Werft mit zehn Millionen Euro. Außerdem verzichten Gläubiger auf offene Forderungen.

2006: Die Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG) steigt mit 2,9 Millionen Euro (13,1 Prozent) ein, der italienische Staatskonzern Fincantieri übernimmt für fünf Millionen Euro weitere 21,05 Prozent der Anteile.

2009: Fincantieri kündigt den Ausstieg an.

2010: Der Bremerhavener Schiffbauunternehmer Dieter Petram übernimmt die Anteile von Fincantieri und weitere Anteile von der LPS und wird so Hauptgesellschafter der Lloyd-Werft.

 

 

Standort Kaiserhafen (Quelle Lloyd Werft)

 

 

Kapitel Genting

 (MV-Werften)

2014: Modernisierung der Artania

2015: Die asiatische Genting-Group übernimmt 70 Prozent der Lloyd-Werft-Anteile. Große Kreuz- und Flussfahrtschiffe sollen in Bremerhaven gebaut werden. Das Land Bremen plant 33 Millionen Euro für eine Sanierung des Werft-Umfeldes ein.

2016: Genting übernimmt die Lloyd-Werft komplett. Genting gibt außerdem den Kauf der "Nordic Yards" bekannt, der drei Werften in Stralsund, Wismar und Warnemünde. Die Werften sollen künftig zusammen mit der Lloyd-Werft als "Lloyd Werft Group" geführt werden. In Bremerhaven entsteht ein neues Design-Zentrum. Kurz darauf sind die Mitarbeiter an der Ostsee in Kurzarbeit. Dann wird klar, dass Bremerhaven nur noch Reparaturen und Umbauten übernimmt. Das Land Bremen zieht die 33 Millionen Euro wieder zurück.

2017: Die Lloyd-Werft entlässt rund ein Viertel der Belegschaft und es wird auf Kurzarbeit umgestellt.

2018: Es geht wieder bergauf. Die Auftragsbücher sind bis 2020 gut gefüllt, heißt es.

2020: Die Corona-Pandemie erschüttert die Welt, der Mutterkonzern Genting gerät wegen der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten. Die Genting-Group verdient ihr Geld vor allem mit der Kreuzfahrtbranche, die infolge der Pandemie fast vollständig zum Erliegen kommt.

2021: Es wird bekannt, dass die Lloyd-Werft zum Jahresende geschlossen werden soll. Dazu kommt es aber nicht.

 

2022: Genting und die Lloyd-Werft melden Insolvenz an.

 

2022: Der Bremerhavener Stahlbauunternehmen Rönner und der Bremer Zech Group bestehendes Konsortium erhält den Zuschlag zur Übernahme der insolventern Bremerhavener Werft. Neben der insolventen Betriebsgesellschaft Lloyd Werft Bremerhaven GmbH wurde auch die nicht insolvente Besitzgesellschaft Lloyd Investitions- und Verwaltungsgesellschaftgesellschaft mbH übernommen.

 

 

13. September 2022

 

 

 

Neuer Ausbildungsjahrgang bei der Lloyd Werft Bremerhaven

 

 

 

Die Lloyd Werft Bremerhaven hat zum Start in das neue Ausbildungsjahr 13 junge Menschen bei sich begrüßen dürfen. Auch in diesem Jahr wurden alle angebotenen Plätze besetzt, trotz der allgemein bekannten Probleme in der Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften.

 

 Schiffbau ist Hochtechnologie und dafür benötigt die Branche bestens ausgebildete Beschäftigte. Die Lloyd Werft sieht dies als elementar notwendigen Beitrag zur Zukunftssicherung des Unter-nehmens an und ist sehr stolz auf ihre mehrfach prämierte Ausbildung.

 

 Die neuen Auszubildenden starten als Anlagen-, Industrie- und Konstruktionsmechaniker in ihre dreieinhalbjährige Lehrzeit. Dabei lernen sie in der betriebseigenen Ausbildungswerkstatt gemeinsam mit Azubis von anderen Bremerhavener Unternehmen (BREDO Dry Docks und Fairplay Reederei). Seit Jahren kooperiert die Lloyd Werft auf diesem Gebiet mit verschiedenen Partnerunternehmen aus der Region, deren Auszubildende aus dem gewerblich-technischen Bereich ihr 1. Ausbildungsjahr bei der Lloyd Werft absolvieren.

 

Die Ausbildung ist sehr vielfältig und nicht nur rein handwerklich geprägt. Zeichnungen mit CAD-Anwendungen erstellen, gehört genauso zum Inhalt wie das Drucken von Bauteilen am 3D-Drucker.

 

Begrüßt wurden die neuen Auszubildenden von der Geschäftsführung, Betriebs- und Personal-leitung sowie Vertretern der Partnerfirmen BREDO Dry Docks und Fairplay Reederei. Die beruflichen Perspektiven nach einer erfolgreichen Ausbildung auf der Lloyd Werft sind ausgezeichnet.

 

 Bei der Lloyd Werft sind aktuell 29 eigene Auszubildende und duale Studenten beschäftigt, die neben den Azubis von Partnerfirmen und Praktikanten von drei hauptamtlichen Ausbildern betreut werden. Damit erreicht die Werft wie seit vielen Jahren eine Ausbildungsquote von über 10%, weiterhin ein Spitzenwert im bundesweiten Vergleich.

 

 Presse-Kontakt: Britta Müller

 britta.mueller@lloydwerft.com

 0471 / 478 - 222