FRSU für Wilhelmshaven

Planfeststellungsverfahren für LNG-Terminal vor Wilhelmshaven geht in die nächste Runde - Auslage der Unterlagen von Niedersachsen Ports vom 15. bis 21. Juli

Übersichtskarte zum LNG Terminal in Wilhelmshaven am Bestandsbauwerk der

Umschlaganlage Voslapper Groden (UVG Brücke)

 

 

Der Antrag vom 25.04.2022 in Gestalt der Revisionsfassung vom 07.07.2022 umfasst:

1. Maßnahme 1: Änderung des bestehenden Umschlaganlegers Voslapper Groden (UVG): Errich-

tung und Betrieb eines Anlegerkopfes nordöstlich des bestehenden Anlegers 1 der UVG

2. Maßnahme 2: Vertiefung eines ca. 41,2 ha großen Zufahrtsbereich zwischen der bestehenden

Fahrrinne und dem Anlegerkopf durch Ausbaggerung auf eine Tiefe von -15,5 mNHN (-13,0

mSKN)

3. Maßnahme 3: Vertiefung der bestehenden Liegewanne im Bereich des Liegeplatzes des neuen

Anlegerkopfes durch Ausbaggerung auf eine Tiefe von -16,0 mNHN (- 13,5 mSKN)

Eingeschlossen ist ferner der Antrag auf Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis zum Einbringen von

Baggergut in Küstengewässer gern. § 8 Abs. 1 i.V.m. § 9 Abs. 1 Nr. 4 WHG sowie § 10 WHG für

1. die einmalige Unterbringung des Initialbaggergutes von bis zu 880.000 m3 auf der Klappstelle 01,

2. die Unterbringung von Baggergut aus der anlaufenden Unterhaltung des Terminals nach Inbe-

triebnahme für zunächst 5 Jahre (2023 bis 2027) mit einer geschätzten Jahresmenge von ca.

30.000 m3.

 FRSU für Wilhelmshaven

Dr.  K.-H. Hochhaus

 

Uniper legte vor zwei Jahren seine Pläne wegen mangelnder Nachfrage auf Eis, da das Pipelinegas aus Russland billiger war. Das heißt, der Markt hat entschieden. Jetzt ist est umgekehrt und es entscheidet die Politik. Jetzt muss es ganz schnell gehen. Der Markt und die Verbraucher werden mitgenommen und die Preise werden steigen.

 

  • Erster Rammschlag für schwimmendes Terminal unter den Augen von Wirtschaftsminister Habeck. Erster Tanker soll Ende des Jahres dort anlegen

Bund und Niedersachsen bauen Flüssiggas Infrastruktur  aus.

Mit dem ersten Rammschlag haben heute am 5. Mai 2022 in Anwesenheit von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Wilhelmshaven die Arbeiten für das geplante schwimmende Terminal für Flüssigerdgas (LNG) begonnen. An dem neuen Anleger sollen möglichst noch Ende dieses Jahres erste Tanker mit tiefgekühltem LNG anlegen, das dort dann erwärmt und ins Gasnetz eingespeist werden soll. Für den rund 370 Meter langen Anleger müssen 150 Stahlpfähle mit einer Länge von 50 Metern in den Meeresboden gerammt werden. Der Minister verfolgte den ersten Rammschlag an Bord eines Bootes.

 

"Wir haben eine gute Chance, das zu schaffen, was eigentlich in Deutschland unmöglich ist: Innerhalb von etwa zehn Monaten ein LNG-Terminal zu errichten, und es anzuschließen an die deutsche Gasversorgung", sagteBundeswirtschaftsminister Robert Habeck

 

Auch an anderen Standorten in Deutschland sind Terminals zum Import von LNG geplant, unter anderem im niedersächsischen Stade und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Deutschland verfügt bislang noch nicht über ein eigenes LNG-Importterminal. Wilhelmshaven habe im Moment die Nase vorn, Brunsbüttel sei aber nur kurz dahinter, so Habeck.

 

(Quelle Radio Bremen)

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/rammschlag-terminal-wilhelmshaven-100.html

 

Aktuell

Arbeiten für LNG-Terminal beginnen nächste Woche

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Wilhelmshaven - Die Realisierung eines schwimmenden Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven rückt näher: Am Donnerstag kommender Woche (5. Mai) sollen im Beisein von Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die ersten Arbeiten an dem künftigen Standort, einem bestehenden rund zwei Kilometer langen Anleger nahe dem Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port, beginnen, wie ein Sprecher des Energieministeriums in Hannover am Donnerstag sagte. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

 

(Quelle Merkur)

Die Golar Freeze wurde 1977 in Kiel gebaut und später in ein FSRU umgebaut, liegt heute (siehe Bild unten) als LNG-Terminal in der Karibik und versorgtJamaica mit Erdgas

 

 FSRU für Wilhelmshaven

Für Wilhelmshaven wird ein LNG-Terminalschiff als Flüssiggastanker geplant. Dabei handelt es sich um ein schwimmendes Importterminal nach dem Prinzip der FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) als schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheit.

 

Weltweit gibt es 43 dieser FSRU s, die ersten entstanden wie z. B. die Golar Freeze um 1977 als Umbau eines Flüssiggastankers und liegt heute als Terminal bei Jamaica. FSRUs bestehen aus einem speziellen Schiff, das in der Nähe des Hafens liegt, und die Anlandung, Speicherung und Wiederverdampfung vom flüssigen tiefkalten Gases ermöglicht. Für die Erwärmung des LNGs wird häufig Seewasser genutzt.

 

Besser ist eine Kältenutzung für nachgelagerte Einrichtungen wie oder Systeme, wie es auch für das LNG-Import-Termina Hansatic Energy Hub (HEH) in Stade geplant wird.

 

Das wiederverdampfte Gas wird dann aus der FSRU über eine kurze Verbindungsleitung in Zwischenspeicher gepumpt und von dort ins Gasfernleitungsnetz eingespeist. FSRUs lassen sich schneller realisieren und sind in der Regel kostengünstiger als Landterminals. Bei Bedarf können sie auch in einen anderen Hafen verlegt werden.

 

 

 

Das folgende Foto zeigt das FRSU-Terminal auf Jamaica

 

 

Daten zu russischen Öl- und Gasexporten (Quelle: https://www.spglobal.com/commodity-insights/en/market-insights/latest-news/oil/021522-infographic-russia-standoff-global-oil-gas-supply-ukraine-crisis)

 

 

 

 

Vorgeschichte

 

Ab den 1980ger Jahren hatte der Konzern Ruhrgas mehrmals jedoch vergeblich ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven konzipiert. Es scheiterte jedoch an den günstigen Preisen für russisches Pipelinegas.

 

2005 schlug E.ON das FSRU-Terminal Wilhelmshaven in Niedersachsen mit einer Kapazität von 8 mt/a vor. Es wäre Deutschlands erster LNG-Importgasterminal gewesen. [8]

 

E.ON entschied sich 2008 gegen den Bau des Terminals und unterzeichnete stattdessen eine Vereinbarung, Gas von einem LNG-Terminal in Rotterdam, dem Gate LNG Terminal, zu beziehen . Das Interesse am Terminal Wilhelmshaven lebte 2014 aufgrund der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine wieder auf, um die Gasimporte aus Russland zu reduzieren, die etwa 40 Prozent des deutschen Gasbedarfs deckten. Kritiker argumentierten, dass der Bau des Terminals große staatliche Subventionen erfordern würde und dass es in den Nachbarländern genügend LNG-Importkapazitäten gebe. [9] [10]

 

 Im Dezember 2018 schloss Uniper eine Vereinbarung mit dem japanischen Reeder Mitsui OSK Lines (MOL), der die FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) besitzen, finanzieren und betreiben würde. [2] Im Januar 2019 einigten sich ExxonMobil und Uniper auf den Kauf von Gas von einem Terminal in Wilhelmshaven, das als FSRU mit einer Kapazität von 10 Milliarden Kubikmetern pro Jahr (7,3 Millionen Tonnen LNG pro Jahr) entwickelt werden sollte. [11] Im März 2019 zitierte die deutsche Capital eine Uniper-Schätzung der Kosten des Terminals von 400 bis 450 Millionen Euro. [12] Andere Quellen haben es seither mit etwa 725 Millionen US-Dollar angegeben. [6]

 

Im November 2019 gab der deutsche Energieversorger Uniper bekannt, dass das geplante FSRU-Terminal Wilhelmshaven voraussichtlich im Jahr 2023 in Betrieb gehen wird. [14] Im Mai 2020 unterzeichneten das LNG Terminal Wilhelmshaven und MOL einen Vertrag zum Bau und zur Charter des FSRU. Das südkoreanische Unternehmen Daewoo Shipbuilding Marine Engineering wird die FSRU bauen, die die ankommende LNG-Tanker abfertigen wird. Regasifiziertes Gas sollte von der FSRU über eine kurze Verbindungsleitung unter dem Meer zu den Hafenanlagen gepumpt und dann in das deutsche Gastransportnetz eingespeist werden. „Diese optimierte Planung wird die Umweltauswirkungen sowohl an Land als auch auf dem Meeresboden durch eine unterbrechungsfreie Durchquerung des in den Umweltstudien identifizierten natürlichen Lebensraums minimieren“, heißt es von Uniper zur Vertragsunterzeichnung. [15] z

 

Der geplante Standort für die FSRU hat sich als umstritten erwiesen, und im Juli 2020 deuteten deutsche Medienberichte an, dass die Projektträger aufgrund der potenziellen Auswirkungen des Projekts auf den von geschützter Natur umgebenen Nationalpark Wattenmeer möglicherweise Schwierigkeiten haben könnten, die erforderlichen rechtlichen Genehmigungen zu erhalten. [16] Es wurde auch berichtet, dass die Projektträger eine Ausschreibung gestartet haben, um das Interesse potenzieller Kunden zu ermitteln, und dass sie auch eine Projektfinanzierung für das Projekt erwägen. [17]

 

Im November 2020 kündigte Uniper seinen Vertrag mit Mitsui OSK zum Bau des Terminals mit dem Hinweis auf eine unzureichende Nachfrage nach dem zu importierenden Gas. [18] Deutsche Umweltgruppen und lokale Initiativen, die gegen die Entwicklung des Projekts protestiert haben, begrüßten die Nachricht. Sascha Müller-Kraenner, Vorstand der Deutschen Umwelthilfe, sagte: „Das ist eine gute Entscheidung für den Klimaschutz. Heute hunderte Millionen Euro in die fossile Infrastruktur zu stecken, ist nicht nur klimapolitisch unsinnig, sondern auch wirtschaftlich absolut unsinnig.“ Daher ist es für Uniper konsequent, einen Schlussstrich unter diese Pläne zu ziehen. Mit der Abkehr vom geplanten FSRU-Terminal hat Uniper nun die Chance, den Kurs zu ändern und verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren.“ [19]

 

Im April 2021 brach Uniper das Projekt offiziell ab und berief sich auf die Möglichkeit, den Standort als Wasserstoff-Energiedrehscheibe zu nutzen. [20]

 

(Quelle: Global Energy Monitor)

 

 

 

Quellen

 

1 "German LNG – Just Around the Corner | ROITI". Retrieved 2022-03-17.

2 Uniper SE and Mitsui O.S.K. Lines enter into agreement on FSRU project in Wilhelmshaven, Germany, and one additional LNG transportation agreement, Uniper press release, Dec. 17, 2018

3 LNG Investment Database Gas Infrastructure Europe, October 2019

4 Stuart Elliott, Germany's Uniper mulls resuming work on Wilhelmshaven LNG import terminal, S&P Global, Feb. 28, 2022

5 Naida Hakirevic Prevljak, Germany to break free from Russian gas with two LNG terminals, Offshore Energy, Feb. 28, 2022

6 "German LNG – Just Around the Corner | ROITI". Retrieved 2022-03-17.

7 "Wilhelmshaven LNG import terminal". NS Energy Business. Retrieved 2022-03-17.

8 Wilhelmshaven LNG Terminal, A Barrel Full, accessed April 2017

9 "The blind love for Wilhelmshaven," Manager Magazine, 3/27/2014

10 Newspaper: LNG terminal in Wilhelmshaven again in planning, Gas-Magazin, October 10, 2015

11 UPDATE 1-ExxonMobil signs preliminary Wilhelmshaven LNG deal -Uniper, Reuters, Jan. 25, 2019

12 "Gaswirtschaft setzt auf Subventionen für LNG-Terminals". Capital. March 29, 2019. Retrieved January 31, 2020.

13 2018 World LNG Report International Gas Union, 2018

14 "Uniper says it sees Wilhelmshaven LNG terminal by 2023", Reuters, November 12, 2019

15 "Mitsui O.S.K. Lines and LNG Terminal Wilhelmshaven sign a contract to build and charter an LNG terminal ship", Uniper press release, May 26, 2020

16 "Setback for LNG plans in Wilhelmshaven", Energate Messenger, Jul. 15, 2020

17 "Project finance under consideration for Wilhelmshaven FSRU", Proximo, Jul. 15, 2020

18 Stuart Elliott, Uniper to re-evaluate plans for Wilhelmshaven LNG terminal after tepid interest, S&P Global, Nov. 6, 2020

19 "Success for climate protection: Uniper cancels planned LNG terminal in Wilhelmshaven and announces reorientation of the project", Deutsche Umwelthilfe press release, Nov. 6, 2020

20 Uniper eyes hydrogen hub in Germany, drops LNG terminal, Independent Commodities Intelligence Service, April 15, 2021

21 Christoph Steitz, Tom Käckenhoff, Uniper shares reverse gains after planned Russia exit, Nord Stream 2 writedown, Reuters, Mar. 8, 2022